Wieviel CO2 verursacht eine Videokonferenz mit z.B. Zoom, MS-Teams?
Wir bekommen öfters die Frage gestellt, wieviel CO2 Online-Meetings verursachen und ob Videokonferenzen tatsächlich weniger CO2 als vor Ort Meetings bedeuten.
Im Rahmen der Initiative Climeet – Klimaschutz durch digitale Mobilität, haben wir dies praxisnah untersucht und einen Klimarechner für den Vergleich von Online-Meetings mit Vor-Ort Meetings bzw. Dienstreisen als Prototyp entwickelt.
Die Recherche und auch die eigenen CO2-Berechnungen sind jedoch nicht trivial. Neben verschiedensten Datengrundlagen oder Berechnungsmethoden z.B. für die CO2 Emissionsfaktoren von Strom der für den Betrieb der Rechenzentren und Internet-Netzwerke verwendet wird, sind auch die Nutzungsszenarien zu berücksichtigen wie z.B. mit welchen Endgeräten MitarbeiterInnen ein Online-Meeting nutzen, da z.B. eine Teilnahme an einem Zoom-Meeting mit einem Smartphone natürlich einen geringeren Stromverbrauch als mit einen leistungsstarken Rechner mit 2 externen Monitoren.
CO2 Emissionen von Online-Meetings
Eine Zahl für CO2-Emissionen, die oft verwendet wird, basiert auf einer umfassenden Studie der BBC, in der etwas unter 100 Gramm CO2 Emission je Stunde Video-Streaming berechnet wurde. Vereinfachend setzen wir eine Stunde Video-Streaming mit einer Stunde Teilnahme in einem Online-Meeting gleich, da im Prinzip die fast die gleichen Datenmengen anfallen.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass die tatsächlichen Emissionen jedoch wesentlich geringer sind. In einer Untersuchung des Fraunhofer IZM und des Ökoinstitut für das deutsche Umweltbundesamt berechnet wurden. Hier zeigen die Zahlen, je nach genutzter Übertragungstechnologie, rund 2 bis 13 Gramm CO2 Emission je Stunde Video-Streaming und die in den Rechenzentren und im Übertragungsnetzwerk verursacht werden. Wobei leitungsgebundene Internetanbindungen wie Glasfaser, um das mehrfache Energie- und damit CO2 sparender sind als mobile Internetverbindungen über 4G oder in Zukunft 5G. Wir rechnen deshalb vereinfachend mit einem Durchschnittswert von 6 g CO2 Emission je Stunde Online-Meeting für Rechenzentrum und Netzwerk (Internet) und haben die auslaufende Variante der Internetverbindung über 3G Mobilfunk nicht mehr berücksichtigt.
Addieren wir dazu die Emissionen aus dem Betrieb eines üblichen Notebooks (mit dem österreichischen Strommix), das typischerweise für ein Online-Meeting verwendet wird, ergeben sich CO2 Emissionen von rund rund 10 g CO2/Stunde Online-Meeting.
Im entwickelten Klimarechner zum Vergleich von Online-Meetings und Vor-Ort Meetings bzw. Dienstreisen verwenden wir diese 10 g CO2 je Stunde Online-Meeting. Die Berechnung der CO2 Emissionen für die verschiedenen Verkehrsmittel (Auto, Flugzeug, Bahn…) basieren auf den Emissionsfaktoren des österreichischen Umweltbundesamtes.
Praxisbeispiel für die Einsparung von CO2e durch ein Online-Meeting
Das Beispiel für ein 4-stündiges Meeting in Wien für eine Person, die aus Innsbruck mit dem Auto anreist und mit dem Climeet-Meetingrechner berechnet, ergibt: CO2e-Einsparung durch ein Online-Meeting statt eines Meetings mit Autoanreise Vor-Ort von 207 kg CO2. Ein Online Meeting ist in diesem Fall rund 5.000! mal CO2 sparender als ein Vor-Ort Meeting. Mit der umweltfreundlicheren Anreise per Zug ist das Online-Meeting immer noch rund 500 mal CO2 sparender als das Meeting Vor-Ort.
Die Entwicklung des Climeet-Meetingrechners wurder von der FFG und dem Bundesministerium für Klimaschutz gefördert.
Feedback und Fragen
Wir freuen uns auf Anregungen, Ergänzungen und Fragen. Wenn Sie Interesse den Climeet-Rechner Prototyp ausprobieren wollen, oder Interesse an Muster-Reiserichtlinien zu Online-Meetings für Ihr Unternehmen/Organisation haben freuen wir uns auf eine E-Mail an: office@climeet.net oder einen Anruf unter +43 660 4951302
Climeet ist eine Initiative von Kompetenzzentrum Digitalisierung & Resilience Consult